Boot

002 – Das Q-Boot

Zu den Aufgaben des Quartiermeisters des britischen Geheimdienstes gehört es, die Mobilität der Geheimagenten zu Lande, zu Wasser und in der Luft sicherzustellen. Auch die Bewaffnung und der Schutz seiner Schützlinge fallen in das Resort des Quartiermeisters. Dafür ist einiges an Entwicklungsarbeit erforderlich. So nutzt Q gerne alltägliche Gegenstände und konstruiert diese nach den Erfordernissen der Agenten um. Man denke nur an Füller mit Schussfunktion oder Rolex-Armbanduhren mit integriertem Laserstrahler.

Martin Endlein

Das Auto - oder hier: Das Boot

Eine völlig neue Kreation von Q ist hingegen 1999 das Q-Boat. Dabei handelt es sich um ein hochleistungsfähiges Schnellboot, welches üppig bewaffnet ist, über eine Panzerung verfügt und sogar kurzzeitig tauchen kann. Hauptantriebsquelle des Boots ist ein 5,7-Liter-V8-Motor, der seine Kraft an zwei Wasserstrahlantriebe weiter leitet. Beachtliche 160 km/h Endgeschwindigkeit kann das 4,7 Meter lange und 1,5 Meter breite Boot erreichen. Für kurzfristigen Schub sorgt ein im Heck installierter Raketen-Booster. Während der Rumpf dem eines Schnellbootes entspricht, ist der haubenförmige Aufbau mit Heckspoiler etwas ungewöhnlich. In den Aufbau ist ein aus Maschinengewehren und Torpedos bestehendes Bewaffnungssystem integriert. Bis auf den offenen Führerstand ist das Boot komplett gepanzert. Ein GPS-System sorgt für die nötige Orientierung.

Rolle im Film

Im Bond-Streifen „Die Welt ist nicht genug“ wird ein angesehener Öl-Tycoon ausgerechnet in der Zentrale des britischen Geheimdienstes ermordet. Bond nimmt sofort die Ermittlungen auf und entdeckt in einem Motorboot auf der Themse eine potenzielle Attentäterin. Er kennt natürlich die Pläne für das Q-Boat und stürmt zum Prototyp, der in einem Wasserbecken in der Geheimdienstzentrale liegt. Noch bevor Q Bond warnende Worte mitgeben kann, sieht man im Film, wie das Boot über eine Rampe in die Themse katapultiert wird. Damit beginnt eine rasante Boots-Verfolgung über die Themse und einige Nebenkanäle in den Docklands. Der Prototyp erweist sich als etwas instabil, erfüllt aber seine Aufgabe. Bond nutzt quasi alle Funktionen des Q-Boots. Sogar die Tauchfunktion kommt zum Einsatz, wobei Bond dabei im Wasser ohne Taucheranzug und Sauerstoffversorgung am Steuerstand sitzt. Um die potentielle Attentäterin, die immer wieder die Waffe auf Bond richtet, doch noch einzuholen, steuert Bond das Q-Boat kurzerhand eine Wassertreppe hinauf und schließlich auf dem Trockenen mit Hilfe des Raketen-Boosters quer durch eine Bootshalle. Das Boot schießt durch eine Marktpassage und ein Restaurant. Letztlich landet das Boot nach wilder Verfolgung in einem Becken neben der Themse.

DAT-Expertise

Wie immer geht Bond mit seinen Dienstfahrzeugen alles andere als pfleglich um. Das ist auch beim Q-Boat nach dem Einsatz nicht anders. So ist der Rumpf des Schnellboots stark verkratzt und der Aufbau zeigt einige Schäden durch Beschuss. Zum Glück lassen sich solche Schäden an Booten mit der SilverDAT3 in einem vereinfachten Verfahren kalkulieren. So könnte ein Gutachter die Kosten für das Ausbeulen und Lackieren des Rumpfes ohne großen Aufwand ermitteln. Das Q-Boat ist ein nur in wenigen Exemplaren gebautes Modell, welches nicht auf einem Serienprodukt basiert. Über den Neupreis lässt sich daher nur spekulieren. Die überlebenden Exemplare haben alle ihren Weg in Film-Museen gefunden. Einzig ein um den Aufbau beraubtes Exemplar wurde vor einiger Zeit im Internet für knapp 10.000 Pfund angeboten. 

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